Mittwoch, 23. November 2011

Tempel und mehr

Wir sind immer noch mit unserem Guide Noki unterwegs und haben noch viel vor.
Das Tuk-Tuk bringt uns zu unserem (von Noki ausgewählten) nächsten Ziel: Wat Pho.
Nach einer kurzen Einführung gehts direkt zur Hauptattraktion der Tempelanlage (Tempelanlage ist übrigens eins von Nokis am liebsten und häufigsten gebrauchten Wörter;-))


Vor dem Gebäude müssen wir wieder die Schuhe ausziehen. Tommy mag nicht, er trägt Schnürschuhe und Socken und es ist ihm zu aufwändig, die strändig an- und auszuziehen - also muss er draußen bleiben. Selbst schuld :-)
Wir anderen gehen rein und bestaunen den riesigen liegenden Buddha.
Aufgrund der räumlichen Verhältnisse und der Größe kriegt man ihn aus den meisten Perspektiven nur stückchenweise aufs Foto, aber auch das lohnt sich.



Beweisfoto ohne den streikenden Tommy


Wieder draußen nehmen wir den verlorenen Sohn wieder in Empfang der meint, er habe durchs Fenster geguckt und von da auch alles gesehen, man müsse da gar nicht rein gehen.
Wir kommen an einem Stand vorbei, wo haufenweise bunte Dachziegeln aufgestapelt sind, viele sind auf der Rückseite beschriftet.
Noki erklärt uns, dass das die Ziegeln für das neue Tempeldach sind. Dieses wird zu einem großen Teil durch Spenden finanziert, der jeweilige Spender darf sich dann auf einem Ziegel verewigen.
Da sind wir dabei, wir werfen einige Baht in die Spendendose und beschriften 2 Ziegel mit unseren Namen und Daten. Diese sind nun ein Teil des neuen Dachs :-)

 
Weiter gehts, vorbei an Tempelgebäuden, Gartenanlagen, Chedis und Buddhas.
Wir dürfen einen Blick in die berühmte Massageschule des Wat Pho werfen, aber  verständlicherweise nicht fotografieren.





Für den Winter angezogen

Beißt der?



Sitzender Buddha im Haupt-Tempelraum

Kurz vor dem Ausgang sehen wir eine Frau, die mit einigen kleinen, pudelähnlichen Hunden beschäftigt ist. Ein paar sitzen in Käfigen, andere auf Tischen und Stühlen. Sieht wie eine Hundezucht aus und erregt natürlich mein Interesse.
Ich erzähle Noki, dass eine solche Haltung in Käfigen in Deutschland völlig undenkbar sei, dass jeder Hund eine gewisse Quadratmeterzahl an  Platz haben  muss. Noki macht große Augen, dass es für so etwas Vorschriften gibt, sie kann sich das nicht vorstellen und meint, diese Haltung hier ist noch vergleichsweise super gut für Thailand.



Noki hat bisher ein strammes Tempo vorgelegt, obwohl wir morgens gesagt hatten, dass wir keine großen Läufer sind. Sie will uns einfach viel zeigen, dazu brauchts halt ein bißchen Einsatz und eine Stadt besichtigt man nicht im Sitzen.
Nach Wat Pho verlangen wir aber einstimmig nach einer Pause, es ist inzwischen früher Nachmittag, wir haben Hunger und müssen verschnaufen.
Noki hat auch schon ein bestimmtes Lokal für uns vorgesehen und telefonisch geklärt, ob es aufgrund des Hochwassers geöffnet hat. Es hat, und wir machen uns auf den Weg. Es ist noch ein Stückchen zu laufen und dann geht nochmal weiter mit der Fähre auf die andere Seite des Flusses, auf dem Weg kommen wir wieder an einem Markt vorbei (bzw. mitten durch).

Getrocknete Garnelen in verschiedenen Größen und Qualitäten

Noki sagt, nicht wundern, hier stinkts ein bißchen - puh, ein bißchen ist gut! In Schüsseln und Bottichen befinden sich undefinierbare Dinge, offenbar zum Verzehr bestimmt, aber für uns schon optisch nicht ansprechend, den Geruch kann ich hier zum Glück nicht wieder geben. Ungeputzter Pansen kommt dem recht nahe.....
Es gibt massenhaft getrockneten Fisch, den die Thais wohl häufig essen, aber der riecht immerhin nur nach Fisch, das ist ok.


getrockneter Fisch

Dieser Oldtimer wurde von den Männern bestaunt

Garküche am Strassenrand

Schnell sind wir am Pier und sehen wieder Hochwasser. Die Häuser hier sind bewohnt, man kann hinein schauen,  und wir sind erstaunt, wie offenbar gelassen die Leute damit umgehen. Sie wohnen, kochen, schlafen darin (was sollen sie auch sonst tun), sitzen im Wasser auf Sesseln vor dem Fernseher oder gehen ihrem üblichen Tagesablauf nach.

Hochwasser

Wat Arun im Hintergrund

Hochwasser natürlich auch am anderen Ufer

Wieder hübsche Bäume

Wir kommen an Wat Arun, dem Tempel der Morgenröte und Bangkoks Wahrzeichen vorbei. Noki meint, es reicht, wenn wir das von außen sehen, so halten wir uns hier nicht lange auf. Der Hunger treibt uns auch flott weiter.




Wir sind hier trotz der Nähe dieses von Touristen beliebten Bauwerks in einer recht menschenleeren Ecke, Farangs wie uns sehen wir gar keine, in diese Strassen scheinen sich keine Touris zu verirren. Wir sind froh, dass wir Noki haben und heute nicht zum ersten Mal Ecken sehen, in die wir allein niemals gekommen wären.
Ich mache ein paar Situationsfotos "einfach so", ich mag solche Bilder.



In einer kleinen Strasse ruft Jürgen "guckt mal, eine Lackiererei!" und tatsächlich, da sind ein paar Männer dabei, ein Auto zu lackieren. Jürgen kommuniziert mit Händen und Füßen und versucht den Männern klar zu machen, dass dies sein Beruf ist. Sie verstehen und lachend fordern sie auf, doch  mitzumachen. Mit Hinweis auf seine ungeeignete Kleidung lehnt mein Mann jedoch bedauernd ab :-)


Auch der längste Weg geht einmal zu Ende und so kommen wir endlich beim Restaurant an.
Vermutet hätten wir das hinter dieser Kulisse nicht und auch beim Betreten erinnert es uns zuerst ein wenig an eine Kuriositätensammlung.


Als erstes sehen wir voller Erstaunen einen runden Billardtisch. Die Männer sind sprachlos und begeistert und wollen unbedingt mal spielen, die weibliche Mehrheit lehnt dies aber ab. Wir haben Hunger und einen gefüllten Tagesplan.


Der hintere Teil des Restaurants sieht dann  doch wie ein Restaurant aus. Gefällt uns super gut und außer uns sitzen hier nur Thais.



Auch eine Katze gibts hier, wie wohl in fast jedem Haus in Thailand, ich muss glaube ich auch ein Album für Thailand-Katzen anlegen :-) Alle Katzen hier haben auffällig schmale, spitze Köpfe, wie Siamkatzen - was hier im ehemaligen Siam absolut passend erscheint.



Wir bitten Noki, einfach ein paar Gerichte für uns alle zusammen auszusuchen, was sie gerne und zu unserer vollen Zufriedenheit tut. Auf ihr Geheiss bekommen wir Gläser für unsere Getränke, sie sagt, das wird hier nur für Touristen gemacht. Es ist normal, dass die Getränke immer nach gefüllt werden, solange man das nicht ausdrücklich stoppt, auch etwas Neues für uns.
Wir essen hier super gut und für unsere Verhältnisse spottbillig und Tommy muss trotz angestrengter Gegenwehr mehrere Portionen Reis aufssen :-)



Gestärkt und angefüllt mit neuem Tatendrang gehts eine gute Stunde später weiter, auf zu neuen Zielen.
Mit Boot und Tuk-Tuk fahren wir in Richtung Chinatown, nicht ohne einen letzten Blick auf Wat Arun.




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