Donnerstag, 24. November 2011

Auch das noch: ein kranker Mann!

Ich habe nicht gut geschlafen, bin früh aufgestanden und bald gesellt sich eine ähnlich übernächtigte Kai zu mir.
Tommy hat sie die halbe Nacht auf Trab gehalten, er hat Durchfall und schlimme Bauchkrämpfe.
Als er sich wenig später kurz aus dem Bett quält sieht er wirklich nicht gut aus, auf Männerart wird alles noch etwas dramatisiert und er scheint im Sterben zu liegen.
Von Notarzt und Krankenhaus ist die Rede, von ADAC und Heimtransport. Ich stelle mir vor, wie er da anruft und gefragt wird, was er denn hat: Bauchweh! :-)))

Zum Glück ist Kai Altenpflegerin, Tommy ist also in besten Händen, sie und ich machen uns nach dem Frühstück auf den Weg zur Apotheke. Das bißchen kranken Mann kriegen wir auch so wieder hin.
Zum Glück gibts in Thailand fast so viele Apotheken wie Garküchen, und man bekommt fast alles zu lächerlichen Preisen und rezeptfrei. Die nächste Apotheke finden wir keine fünf Minuten Fußweg entfernt.

Ich verlange Buscopan, Elektrolyte, Immodium und etwas gegen Übelkeit.
Das mit der Übelkeit versteht die Verkäuferin nicht, als ich sage "he is feeling sick" schaut sie mich nur verständnislos an. Ich demonstriere also mit Gesten und Geräuschen, was ich meine und scheinbar bin ich begabt, denn mit einem "aaaah!" bringt sie uns das gewünschte Medikament.
Im angrenzenden, sehr gut sortierten Foodland Supermarkt kaufen wir noch Tee, Salzstangen und trockenes Brot für den Patienten und versorgen selbigen dann aufopfernd :-)

Es muss eine höhere Macht gewesen sein, die uns veranlasst hat, gestern mit Noki all das zu machen, was wir heute eigentlich allein machen wollten. Denn heute sind wir lahm gelegt, das Programm wäre ins Wasser gefallen.
So aber hatten wir eh noch keine Pläne für den Tag und der Ausfall ist nicht ganz so schlimm.
Was nun? Wir haben zwei Möglichkeiten.
a) Jürgen und ich ziehen allein los
b) wir warten, ob die Medis helfen und sehen dann weiter.

Wir entscheiden uns für b) und machen uns erstmal ein paar faule Stunden im Hotel.
Tatsächlich fühlt sich Tommy dann nach unserer medizinischen Versorgung und einem Toastbrot wieder in der Lage, das Zimmer zu verlassen.

Ganz in der Nähe, direkt an unserer Skytrain-Station, hat erst vor wenigen Wochen ein riesiges neues Einkaufszentrum eröffnet, das erscheint uns auch mit einem Invaliden machbar.
Nach 10 Minuten Fußmarsch sind wir schon da, und hinein gehts ins klimatisierte Vergnügen.

Einkaufszentrum "Terminal 21"

Am Eingang müssen wir (wie auch schon in anderen großen Einkaufszentren hier) durch einen Metallscanner.
Das  Einkaufszentrum heißt nicht nur Terminal, es ist praktisch eins. Vieles sieht hier aus wie am Flughafen, gleich beim Reinkommen steht man vor einer riesigen Anzeigetafel, wie für An-und Abflüge.


Die einzelnen Etagen stehen unter dem Motto von Weltstädten, so finden wir hier u.a. Tokio, Paris und San Francisco.

"Paris"

"Tokio"


"San Francisco"

Sogar mit Wahrzeichen.

Kai sucht (wie so oft ;-)) die Toilette auf und kommt ganz aufgeregt zurück. Wir hatten ja in den letzten knapp zwei Wochen hier schon so manches Toilettenerlebnis  und wollen irgendwann ein Buch schreiben über Klos in Thailand :-) Jeder Toilettengang auf "fremdem Gebiet" wurde zu einem Abenteuer, man wußte nie, was man antrifft (gibt es eine Spülung? Und gar Klopapier?) und das war manchmal wahrlich abenteuerlich....
Aber dieses Mal ist unsere Kai hell begeistert. Die Toilette ist hypermodern, stylisch im Stil der Stadt eingerichtet, auf deren Etage man sich gerade befindet, und die Toilette selbst ein Wunderwerk der Technik.

Das muss ich sehen und entschwinde mal schnell "für Damen", die Kamera wie immer im Gepäck.
Den Toilettenraum zu fotografieren ist mir dann doch zu peinlich, aber in der Kabine sieht ja keiner, was ich mache....

Hightech-Klo :-)

Was auf obigem Foto abgelichtet ist, ist das Bedienungsfeld an der Toilette.
Neben Popo- und Frauendusche gibt es einen Knopf zum Trocknen, und einen zum Einstellen der Düsenposition. Desweiteren kann man die Temperatur von Sitz und Wasser verstellen und einen Energiespar-Modus wählen.
Mir ist das nicht ganz geheuer, ich trau mich nicht, auf den Knöpfen rumzudrücken, wer weiß, was dann losgeht. So begnüge ich mich mit der einfachen, aber sicheren Bedienung der hier natürlich vorhandenen Spülung.

Leider ist unser gemeinsames Vergnügen nicht von langer Dauer. Wir sind vielleicht eine halbe Stunde hier und inspizieren gerade die ganzen Gourmet-Läden im Untergeschoss, als Tommy verkündet, er kann nicht mehr.
Man siehts ihm an, er ist ziemlich blass um die Nase, und so gehen Kai und Tommy zurück zum Hotel, während Jürgen und ich noch ein bißchen bummeln.
Diese Mall ist echt toll gemacht und es macht Spaß sich umzusehen - nur kaufen kann man hier nichts. Die ganzen kleinen Boutiquen hier sind wirklich hübsch und gut sortiert, aber die Preise sind wie zu Hause, mindestens. Wühltische oder Sales-Stände wir im MBK gibt es hier nicht.

Essen müssen wir aber was, also fahren wir ins Obergeschoss, wo sich bei allen Malls die Futtermeile befindet. Auch hier ist alles etwas nobler als anderswo, es gibt Restaurants aus aller Herren Länder, auch diese nicht so günstig, wie wir es von Thailand gewohnt sind.
Ich traue mich kaum, es einzugestehen - wir gehen zum Italiener! Hier wird allerdings Jürgen leicht angefressen, als wir Getränke bestellen wollen und es gibt weder Mineralwasser  noch Cola (beides steht auf der Karte). Mit leisem Zähneknirschen bestellen wir stilles Wasser, dazu Spaghetti Bolognese für Jürgen und (nach zweiwöchiger Abstinenz!) Pizza für mich. Die ist supergut und ich bereue meinen kulinarischen Ausrutscher  nicht.

Schließlich machen wir uns auch auf den Rückweg zum Hotel, wir haben sonst weder Plan noch Idee und sind von Nokis gestrigem Tempo alle noch etwas geschädigt.
Unterwegs sehen wir wieder reihenweise Motorradtaxis. Vor allem Büroangestellte nutzen diese oft, man kommt damit schneller voran als mit dem Auto im ewigen Bangkoker Stau. Die Damen sitzen dabei meist seitlich im Damensitz hinter dem Fahrer, völlig undenkbar für Deutschland.

Motorradtaxis warten auf Kundschaft


Und so sieht es dann an der Kreuzung aus, wenn die Ampel grün wird:

 
Sukhumvit Soi 16, die Strasse vor unserem Hotel
 Und hier wohnen wir:
Somerset Lakepoint

Auch hier wieder Hochwasserschutz

Jürgen on his way home....

Den Rest des halbwegs ins Wasser gefallenen Tages verbringen wir dann eben dort: im lauwarmen Wasser des Hotelpools, was durchaus was hat, so in luftiger Höhe zwischen Hochhäusern zu schwimmen.
Dieses Bild hab ich  ausnahmsweise nicht selbst gemacht, es gibt Orte, wohin sogar ich keine Kamera mitnehme....

Quelle: somerset.com

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