Dienstag, 15. November 2011

Bang La On

Heute gehts nach Bang La On, dem Hauptort der Region Khao Lak, zu dem auch unser Hotel gehört.
Ich habe heute einen Termin bei einem Schneider, der mir warm empfohlen wurde, muss für einen Forenbekannten ein Mibringsel übergeben und möchte mir auch etwas nähen lassen.

Da die Fußwege bei den Temperaturen nicht immer Spaß machen, lassen wir uns an der Rezeption ein Taxi bestellen.
Bis zu dessen Ankunft nehmen wir Kontakt zu einigen der sechs Resort-Katzen auf. Die sehen aus wie Klone, man sollte annehmen, die sind alle verwandt :-)


Das Taxi kommt und wir haben Spaß. Es ist keine Limousine, wie wir das von zu hause kennen, sondern ein offener Pritschenwagen mit Bänken hinten drauf. Unser erstes Chicken-Taxi :-) Die Fahrt auf dem ratternden Gefährt macht uns Spaß, das macht Urlaubsfeeling und gefällt uns viel besser, als mit einem "richtigen" Auto.


Keine fünf Minuten später erreichen wir unser Ziel und ich frage den Fahrer nach dem Preis - 150 Baht. Das ist zwar für unsere Begriffe billig, aber mir wurde mehrfach gesagt, mehr als 100 Baht für diese Strecke soll ich nicht zahlen. Genau das sage ich dem Fahrer, der grinst breit (fast sehe ich ihn pfeifen, "tüdelü - ertappt"), ich grinse zurück, er sagt "I tried", und gibt sich ohne weitere Diskussion mit 100 zufrieden.

Hauptstrasse in Bang La On

Ich gebe die Geschenke bei dem überaus sympathischen Schneider Aiwaa ab, vereinbare einen ersten Besprechungstermin wegen meines gewünschten Hosenanzugs für morgen und wir finden, es ist nun Zeit für einen Drink.
In einer noch leeren Bar kehren wir ein und wundern uns, dass offenbar von Hand abgefüllter Whisky und  Rum am Strassenrand zum Verkauf angeboten wird, noch dazu spottbillig, für 30-40 Baht (ca. 1 Euro).



Erst auf den zweiten Blick fällt uns die Beschriftung auf - hier wird kein Schnaps verkauft, sondern Moped-Sprit! Unser Erstaunen ist groß, in Deutschland wäre das undenkbar, noch dazu in Getränkeflaschen mit derartiger Verwechslungsgefahr. 


 
Wir schlendern weiter durch Bang La On, Kai findet eine weitere Kneipe die ihr gefällt und da diese einen Billardtisch hat, sind die Männer auch gleich begeistert. Hier verbringen wir noch eine entspannte Stunde vor dem Abendessen.




Heute abend sehen wir zum ersten Mal die Taxis in rauhen Mengen und Jürgen muss natürlich posieren.


Als sich Hunger bemerkbar macht kehren wir in einem Restaurant ein, dass mir wiederholt empfohlen wurde und das auch im Internet super Kritiken hat, das "Smile". Es hat den Ruf, etwas teurer zu sein, dafür aber entsprechend gut und die Speisen sollen auch fürs Auge was bieten.



Die Bedienung kommt und zeigt uns frischen Fisch, Blue Merlin, wie sie sagt, den sie heute frisch haben.

Kurz darauf erscheint der Chef und preist uns einen frischen Barracuda an, von dem er uns ein Foto zeigt.
Er scheint etwas verwirrt als wir sagen, die Bedienung habe von Merlin geredet und meint dann, er habe von beidem etwas da.
Jürgen und ich bestellen den Merlin und sind gespannt.
Obwohl nur ein Paar vor uns im Lokal war, dauert es sehr lange, bis die verschiedenen Gerichte bei uns nach und nach eintrudeln, wir warten insgesamt fast 1,5 Stunden, was unsere Stimmung schon deutlich beeinflusst.
Dennoch, das Essen sieht dann wirklich toll aus und schmeckt auch so.

Seafood Salad

Papaya Salat

Blue Merlin (?) mit Chefsauce

Blue Merlin (?) with Pepper and Garlic
Chicken Satay
Allerdings ist Jürgen felsenfest überzeugt, dass der Merlin ein Barracuda ist. Da der Fisch aber wirklich super schmeckt und wir bei einer Diskussion eh nichts nachweisen könneten, sagen wir nichts.
Leider geht unsere Verärgerung, die mit der langen Wartezeit begann (als Kai schließlich ihr letztes Essen nach nunmehr bald 2 Stunden bekam waren wir anderen natürlich fertig) nun weiter, als wir bezahlen und die Bedienung mit dem Wechselgeld nicht zurück kommt.
Wir warten gut 10 Minuten, dann fragen wir nach, sie sagt "one minute" und unterhält sich weiter am Tresen mit ihren Kolleginnen, teilt Speisekarten aus, und macht keine Anstalten, an unseren Tisch zu kommen.
Der Chef steht derweil wie ein Pfau an der Tür und hofiert die Gäste, die nicht wie wir in Shorts und T-Shirt gekommen sind.
Mittlerweile wirklich erbost geht Kai zu der Bedienung und fordert das Wechselgeld, bekommt es und wir können endlich das Lokal verlassen, das uns, trotz unbestritten hervorragendem Essen, sicher nicht mehr wiedersehen wird.

Auf dem Heimweg kaufen wir im Supermarkt ein Fläschchen Whisky und Cola und beschließen den Abend auf unserem Balkon letztendlich doch noch in guter Stimmung. Wir haben super gegessen und Spaß gehabt, und nur vom schlechten Service in einem hochgelobten Restaurant lassen wir uns den schönen Abend nicht vermiesen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen