Sonntag, 27. November 2011

Alles hat einmal ein Ende

Zum letzten Mal wachen wir in Thailand auf, heute gehts wieder nach Hause.
Ich bin zwar nach 2 Wochen immer durchaus "satt", trotzdem denke ich mit Wehmut an den Rückflug, Thailand hat mich infiziert.

Seit Wochen hatte ich Pläne für den heutigen Tag, ich wollte unbedingt zum Chatuchak-Weekend-Market.
Leider spielen die anderen drei nicht mit. Während der Tage in Bangkok haben wir unzählige Märkte gesehen, durchwandert, gerochen - sie alle winken schon bei dem Wort "Markt" entrüstet ab.
Da hilft es auch nichts, dass ich ihnen klarzumachen versuche, dass der Weekend-Market ganz anders ist als die bisher gesehenen Lebensmittelmärkte. Enttäuscht muss ich meine Pläne begraben.

Kai hat genug von Bangkok, ihr ist es hier zu groß, laut und zuviel Gerüche, sie fühlt sich überfordert von dieser Stadt, vielen anderen Menschen geht es ja genauso. Sie wäre lieber die restlichen Tage noch in Khao Lak geblieben.
Am liebsten würde sie heute bis zur Abreise im Zimmer bleiben, aber wir müssen um 11 Uhr hier raus.
Ich kann schließlich den Rest überzeugen, nochmal zum Siam Square zu fahren und sich in den Shopping Malls umzusehen. Wir deponieren das Gepäck in der Lobby und fahren  die nun schon bekannte Strecke mit  dem Skytrain.

Als erstes landen wir im Siam Center - keine gute Wahl. Hier ist es leer und die ganzen Läden hier sprechen uns nicht an. Weder braucht es etwas Überredungskunst um den anderen klarzumachen, dass Central World das Einkaufszentrum ist, dass man außer dem MBK unbedingt gesehen haben muss.
Der Tipp war diesmal gut schon im Erdgeschoss tobt der Bär, es gibt überall Ständchen aus verschiedenen Ländern, die Speisen und Getränke zur Verköstigung anbieten. Da haben unsere Männer Spaß und den französischen Rotwein testen sie trotz früher Stunde ausgiebig.
Jürgen kauft sich noch ein paar sagenhaft günstige Camel-Hemden, ich erstehe noch 2 Paar ebenso günstige Converse-Schuhe für die Kids, dann machen wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Restaurant fürs Mittagessen.

Im Obergeschoss entdecken wir schließlich ein internationales Buffet, genau das, was wir gesucht hatten.
Interessant ist hier, dass man zum Festpreis essen darf, soviel man will, aber für Reste auf dem Teller bezahlt werden muss. So hält man die Gäste davon ab, sich bergeweise Zeug aufzutürmen, dass man dann doch nicht isst. Keine schlechte Idee, finde ich.

Nach dem Essen wirds schon Zeit für die Rückfahrt, ein letztes Mal fahren wir Skytrain und laufen die Soi 16 zum Somerset Lakepoint entlang.
Wir haben noch eine knappe Stunde Zet, bis das bestellte Taxi kommt, holen unser Gepäck und ziehen uns für die Reise um. Währenddessen beginnt ein Hotelmitarbeiter in der Lobby mit dem Aufbau eines Weihnachtsbaumes. Strange irgendwie :-)

Mittlerweile hatte mir meine Tochter geschrieben, ich müsse unbedingt am Montag mit dem Tierarzt reden, Pennys verwirrter Zustand gehe so nicht weiter, es stehe im Raum, sie gehen zu lassen.
keine schöne Nachricht zum Urlaubsende.

Das Taxi ist überpünktlich, die Strassen sind frei und  eine gute halbe Stunde später stehen wir wieder mal am Suvarnabhumi Airport. Dank web-check-in geht alles wieder ruckzuck, wir vertrödeln noch eine Stunde im Duty-Free-Bereich und sitzen schließlich in der Abfluglounge.

Während wir aufs boarding warten gibts die üblichen Durchsagen - denken wir.
Bis auf einmal eine freundliche Stimme mit starkem arabischen Akzent etwas sagt, das klingt wie
"Mr. Thomas Babel please come to the information desk!".............. Jesses Maria!
Wir gucken uns an - war das wirklich Tommys Name? In der nächsten Sekunde gibts keinen Zweifel mehr - auch ich werde ausgerufen.
Ziemlich ersschrocken, mit in die Hose gerutschtem Herzen und sehr gemischten Gefühlen gehen wir zum Schalter und ich überlege krampfhaft, was wir verbrochen haben. Haben wir was unerlaubtes im Koffer? Die Kochmesser? Nokis Medizin? Ist der Flug überbucht, ist daheim was passiert???
Die nette Oman-Air-Mitarbeiterin erlöst uns schnell.
Sie erklärt mir, in einem unserer Sitze sei das Inseat-Entertainment kaputt - ob es ok wäre, wenn sie uns umsetzt - alle vier zusammen natürlich?
Holterdipolter stürzt mir ein Gebirge vom Herzen und wir stimmen gerne zu. Erst im Flieger stellen wir fest, dass wir nun ganz vorne sitzen, an der Trennwand zur Business-Class und mit riesiger Beinfreiheit. Wir sind begeistert :-)

Der Flug ist unspektakulär und weitgehend ruhig, allerdings mache ich mir endlos Gedanken um Penny, ich bin überzeugt, einen völlig gestörten Hund vorzufinden, den ich in Kürze erlösen muss.

Wir sind alle müde und froh, als wir endlich in Frankfurt landen.
Etwas umständlich gestaltet sich der Transfer zum Bahnhof, es verkehren zwar Busse vom Terminal 2, aber die sind hoffnungslos überfüllt. Gleiches gilt für die Fahrkartenautomaten, an denen endlose Schlangen stehen.
Bis wir unsere Tickets haben, ist der frühe Zug weg und wir müssen über eine Stunde warten, für mich ist klar, künftig lass ich mich nur noch abholen.

Eine Stunde später sind wir daheim, der Urlaub ist zu Ende.
Uns allen hat es gefallen, wenn auch nicht alles allen gleich gut, wir haben ein tolles Land mit wnderbaren Leuten kennen gelernt und vieles gesehen und erlebt.
Wir haben uns zwar gekabbelt, aber nicht gestritten, hatten viel Spaß und haben viele Momente in unserer Erinnerung gespeichert.

Als ich daheim ankomme begrüßt mich eine völlig normale, muntere, überhaupt nicht verwirrte Penny - wie auch immer das geschehen ist, innerhalb von 24 Stunden sind alle Anzeichen von Verwirrtheit und Koordinationsproblemen verschwunden und  es geht ihr einfach gut.
Meine Sorgen lösen sich in Luft auf - Happy End!

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